Dienstag, 29. Mai 2007

Universelle Natuerliche Selektion

Ich will heute ueber ein Theorie schreiben, die das Fundament vieler meiner Ueberlegungen und Schlussfolgerungen bildet.
Vor etwa einem Jahr kam ich zusammen mit einem Freund auf den Gedanken, die Mechanismen der Evolution nach dem darwinistischen Prinzip auf alles Existierende anzuwenden.

Um erstmal ein wenig Klarheit zu schaffen ueber die Vorraussetzungen, von denen ich ausgehe, moechte ich zunaechst noch einmal die Funktionsweise der Evolutionstheorie von Charles Darwin und die Veerbung durch Weitergabe der DNA erlaeutern, so wie ich sie verstehe:

Stelle man sich eine Spezies vor, die sich ausschliesslich von Blaettern einer bestimmter Art von Baeumen ernaehrt. Ich nenne diese Spezies mal die Blaetterfresser, die Baeume Gruenbaeume und deren Blaetter sind die Gruenblaetter. Bei den Gruenbaeumen beginnen die Blaetter bei einer durchschnittlich Hoehe von etwa einem Meter. Der ganze Baum wird durchschnittlich 5 Meter hoch. Die Blaetterfresser sind normalerweise so gross, dass sie, wenn sie ihren Kopf heben, von unten die Gruenblaetter gerade eben noch erreichen.
Wenn sich zwei Blaetterfresser fortpflanzen, wird die DNA beider Elternteile neu kombiniert zur DNA des Kindes. Bei dieser Rekombination kommt es zu zufaelligen "Fehlern", die man Mutationen nennt. Welche Auswirkungen diese auf das Kind haben werden, variiert sehr stark.
Eine Moeglicheit waere, dass sie zu einem geringerem Wachstum fuehren.
Das aber, ist fuer einen Blaetterfresser fatal, denn sie kommen auch mit normaler Groesse nur so gerade eben an die lebenswichtigen Gruenblaetter. Die Folge ist offensichtlch. Das kleinwuechsige Tier wird Schwierigkeiten haben, sich zu ernaehren und damit geringere Ueberlebenschancen.
Das bedeutet wiederum schlechtere Chancen, sich fortzupflanzen.
Fortpflanzung ist aber fuer die Blaetterfresser die einzige Moeglichkeit, ihre Erbinformationen ueber ihre Lebzeiten hinaus zu erhalten, wie fuer alle bekannten Organismen. Keine guten Nachrichten also fuer den klein geratenen Blaetterfresser. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Gene es in eine naechste Generation schaffen, sind unterdurchschnittlich. Das ist zwar nicht so erfreulich fuer den Betroffenen, aber vorteilhaft fuer die ganze Spezies. Denn je mehr Individuen mit kleineren Ueberlebenschance, desto staerker ist auch die Existenz der Spezies bedroht. Nachteilhafte Gene sind also nicht durchsetzungsfaehig.

Als Gegenbeispiel koennte das Kind zweier Blaetterfresser aber auch Opfer einer Mutation werden, die ihn aussergewoehnlich hochwachsen laesst.
Das waere von enormen Vorteil, denn dann staenden ihm nicht nur die untersten Gruenblaetter als Nahrung zur Verfuegung, sondern auch welche, die hoeher laegen. Daraus folgt eine ueberdurchschnittliche Ernaehrung woraus eine ueberdurchschnittliche Gesundheit folgt, woraus ueberdurchschnittliche Chancen zur Fortpflanzung folgen und damit auch eine ueberdurchschnittliche Wahrschienlichkeit, dass sich sein "Wachstumsgen" durchsetzt.
Vorteilhafte Gene setzen sich also durch.

Das Modell der Blaetterfresser habe ich mir zwar ausgedacht, aber das Prinzip ist auch in der Realitaet immer das selbe. Da es nicht immer um Blaetter und Koerpergroesse geht, sondern um alle Arten von Eigenschaften und Umweltbedingungen, kann allgemein gesagt werden, dass eine besserer Anpassungsfaehigkeit an die Umwelt sich langfristig durchsetzt.
Es handelt sich dabei um die sogenannte natuerliche Selektion.

Darwin bezog sich in seinem Buch "The Origin of Life" auf Lebewesen.
Aber ist das wirklich noetig?
Wenn man genau hinschaut, findet man natuerliche Selektion ueberall.
Am Strand findet sich der feinste Sand am weitesten vom Wasser entfernt, waerend sich in auf der Hoehe der Brandung oft mehr Steine liegen, so als wenn sie sortiert waeren. Man kann leicht erklaeren, wie es dazu kommen kann, wenn man die Wasserkraft, die Masse der Steine und das Gefaelle des Strandes betrachtet.
An dieser Stelle sollen uns die Details nicht interessieren. Es reicht aus, zu wissen, dass natuerliche Kraefte hier zu einer Selektion gefuehrt haben.
Natuerliche Selektion kann tritt also auch bei leblosen Objekten auf.

Ein anderes Beispiel waeren Moralvorstellungen, Religionen und Ideologien.
Wie Organismen koennen sie sich ausbreiten oder in Vergessenheit geraten.
Je nach dem, ob viele Menschen sie uebernehmen, ob sie anpassbar sind und wie sehr sie mit anderen gesellschftlichen Entwicklungen harmonieren. Abermals wird voellig natuerlich selektiert.

Natuerliche Selektion ist also auch nicht an DNA gebunden oder an einer bestimmten Art der Fortpfanzung.
Bei genauerer Betrachtung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es keine Existenz ohne natuerliche Selektion geben kann.

Ein Objekt, das sich in einer Umwelt befindet, existiert immer mit einem gewissen Grad an Harmonie mit ihr. Damit meine ich, die Umwelt stoert in einem bestimmten Grad den Zustand des Objekts. Je staerker der Stoerfaktor, desto mehr steht das Objekt im Konflikt mit seiner Umwelt. Die Stoerung fuehrt zur Veraenderung des Objekts und der Umwelt hin zu einem harmonischerem Zustand. Eigenschaften von Objekt und Umwelt werden so automatisch selektiert, so dass sie einander weniger entgegen wirken.
Anschaulich kann man sich diesen Vorgang am Beispiel eines Baches verdeutlichen. Das Wasser fuegt sich den unterschiedlichen Widerstaenden des Bodens und der Vegetation, waehrend es im Gegenzug den Boden aushoehlt und Steine glatt schleift.

Zusammengefasst koennte man Evolution durch natuerliche Selektion als universelles Prinzip aufzufassen. Es liegt daher nahe, zu ueberlegen, ob es sich bei ihr um ein Naturgesetz handele.

Naturgesetze (www.wissen.de)

Laut dem Internet-Lexikon www.wissen.de werden Naturgesetze als Versuche des Menschen beschrieben, "die Eigengesetzlichkeit der Natur in Funktionsbeziehungen zu fassen".

Also zum Beispiel bei dem bekannten Zusammenhang zwischen Masse und Energie mit der Formel:
E=m*c^2
Und in Worten:
Masse, umgewandelt in Energie, ist das Produkt dieser Masse mit dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit.


Das Folgende ist mehr Spekulation als auf fundiertem Wissen aufgebaute Schlussfolgerungen:

Die ueblichen Naturgesetze beschreiben aus meiner Sicht nur Relationen von physikalischen Groessen, wie Energien, Kraeften oder Feldern. Dazu kommen eine ganze Reihe von Konstanten, die als von der Natur vorgegeben betrachtet werden und fuer das ganze Universum gueltig seien.

Naturkonstanten (www.szallies.de)

Die natuerliche Selektion sehe ich aber als einen Vorgang, der in keiner festen Relation zu irgendwelchen Naturgesetzen steht.
Denn was man in einem betrachtenden Fall als Objekt sieht und was als Umgebung, ist eine Frage der Interpretation. Letztlich kann alles beide Rollen einnehmen.
Allerdings habe ich auch noch keine gute Idee, wo man natuerliche Selektion einordnen sollte, wenn man sie schon nicht in eine klassische Funktion stecken kann.

Montag, 21. Mai 2007

Singularity Institute for Artificial Intelligence

Wer mal sehen will, wer sich im Moment mit Singularitaet beschaeftigt und was die Ziele und Herangehensweisen des SIAI sind, kann sich dieses Video mal anschauen.

Samstag, 12. Mai 2007

Singularitaet und Ethik

Also vielleicht erscheint meine Beschreibung des Bewusstseins eher dem Versuch, die Arbeitsweise einer kuenstliche Intelligenz zu beschreiben. Ich glaube jedenfalls, das der Unterschied gar nicht mal so gross sein muss.
Um ehrlich zu sein, will ich auch genau das erreichen...

Wenn es funktioniert, waere man der Singularitaet vielleicht ein Stueck naeher. Und das wollen wir doch alle, oder?;-)

Fuer alle die noch nicht davon ueberzeugt sind, hier nochmal ein Link:
http://www.singinst.org/

Ok, es gibt Argumente, die die Frage aufdraengen, wie spassig Singularitaet wirklich ist. Diese sollte man auch ernst nehmen und zusammen mit den Vorteilen kritisch durchleuchten. Meistens kommt dabei die liebe Moral ins Spiel und dann wird alles doppelt kompliziert.

Mit diesen Fragen wird man sich auch in der Politik vermehrt herumschlagen muessen -
wie schon heute bei der Gentechnik...

Hier werde ich auch mal was dazu posten. Wann das sein wird, kann ich nicht sagen.
Jedenfalls wird es schwierig werden, dabei nicht zu subjektiv zu sein.

Bewusstsein

Eines der groessten Raetsel der Gehirnforschung ist nach wie vor das menschliche Bewusstsein.

Wie koennen wir "wissen", dass wir etwas tun?
Was bedeutet es, dass ich mir bewusst bin, dass der vorangegangene Satz vor einigen Sekunden von mir selber mit meiner Tastatur getippt worden ist?
Wenn wir in den Spiegel schauen, "wissen" wir, dass es sich um "uns" handelt.

Wir koennen uns kaum rational vorstellen, wie so etwas funktionieren soll, so wie uns logisch erscheint, das ein Apfel von seinem Baum zur Erde faellt und nicht von ihr weg, weil die Gravitation der Erde auf andere Massen anziehend wirkt(und auch umgekehrt).

Dennoch muss etwas existieren, das uns zumindest glauben macht, wir waeren uns Sachen bewusst. Wie bei der Intuition glauben beim Bewusstsein viele Menschen daran, dass es sich um etwas "hoeheres" handle. Bei dem speziellen Charakter des Bewusstseins ist das nachvollziehbar. Ich finde diese Erklaerung allerdings wenig zufriedenstellend...

Die Arbeitsweise unseres Gehirns koennte folgendermassen betrachtet werden:

Unser Gehirn besteht schaetzungsweise aus ca. 100 Milliarden Neuronen und jeweils ca. 1000 Verbindungen zu anderen Neuronen.
Unsere Gedanken bestehen aus einem standigen Feuern elektrischer Impulse ueber diese Verbindungen.
Unser Koerper nimmt staendig eine Flut von Informationen auf, der Input, der unter anderem durch diese Impulse verarbeitet wird.
Nach welchen Mechanismen diese Verarbeitung stattfindet und welchen Einfluss Hormone und sonstige Stoffe darauf haben, ist noch relativ unklar.

Man kann aber davon ausgehen, dass diese Information auf irgendeine Art im Gehirn wieder representiert werden. Ich nenne das mal Neuronale Representation(NR).

Die NR ist eine abstrakte Widerspiegelung der Realitaet.
Das koennte z.B. durch eine Kombination verschiedener Feuerraten innerhalb einer Gruppe von Neuronen realisiert werden. Jedes Neuron hat dann eine bestimmte Aufgabe.
(Z.B. dass es mit einer Rate von 50 mal pro Sekunde zu Neuron Nr. 345 feuert, von den 1000, mit denen es verbunden ist)
Auch immer, wenn eine Erinnerung aufgerufen wird, tritt diese NR des Erinnerten hervor. Erinnerungen waeren demnach nur eine Speicherung dieser neuronalen Representationen.
In welcher NR sich ein Neuron einordnet, wird davon bestimmt, welche Impulse es von anderen Neuronen erhaelt. Auf ein spezielles Impulsbild reagiert es wiederum mit einer spezielle Feuerate zu anderen Neuronen. Wie es genau auf was reagiert, ist folglich ein Puzzlestueck der Erinnerung an eine NR. Wie die genauen Puzzlestuecke gespeichert werden, ist noch eine andere Frage (aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie sich in DNA-Sequenzen von Neuronen befinden koennten).

Da es sich nur um abstrakte Reflektionen handelt, sind NRs keine vollstaendigen Abbildungen des Inputs, sondern eine nach internen Prioritaeten geordnete Representation der originalen Informationen. Die interne Priotaet richtet sich nach der Uebereinstimmung mit der Summe bereits gespeicherter Informationen anderer NRs.
Dabei spielt auch eine Rolle, welche Prioritaet die Information bei anderen NRs geniesst (Externe Prioritaet). Kleinere externe Prioritaeten haben einen kleineren Einfluss auf die Summe aller Uebereinstimmungen.
Dabei gilt, dass mit sinkender Uebereinstimmung die interne Prioritaet steigt. Denn weniger Uebereinstimmung bedeutet hoehere Individualitaet. Je kleiner die interne Prioritaet, desto weniger wird die Information in einer NR beruecksichtigt.

Wenn wir uns nun einer Erinnerung bewusst werden, heisst das, wir versuchen mit Hilfe einer NR ein geistiges, dem tatsaechlichen Input entsprechendes Bild zu erstellen(nicht nur visuell).
Die Unvollstaendigheiten werden mit Hilfe anderer NRs ausgefuellt, wobei haeufig vorkommende Informationen bei moeglichst aehnlichen NRs bevorzugt werden.

Wenn wir uns bewusst werden, dass, wenn wir ein Haus sehen, es ein Haus ist, gleichen wir ein aus dem neuen Input erstelltes NR dieses Hauses ab mit alten NRs und verpnuepfen es daraufhin mit aehnlichen NRs. Verknuepfungen koennten mit ihrer NR gemeinsam gespeichert werden.

Es gibt ausserdem auch NRs, die uns selbst representieren. Unseren Output koennen wir auch als Input erkennen und mit aelteren NRs unserer selbst vergleichen.
Wenn wir ueber uns selbst nachdenken, kommt das also einem staendigen Vergleich zwischen NRs unserer eigenen Person gleich.

Determinismus

Einige meiner zukuenftigen Posts werden sich auf Determinismus beziehen.
Darum will ich an dieser Stelle erklaeren, was ich darunter verstehe.

Angenommen, man wuesste die genaue Position, Geschwindigkeit, Gravitation und jegliche Art physikalischer Eigenschaft jeden Elementes im Universum. Dann koennte man theoretisch genau vorraus berechnen, wie sich diese Elemente, z.B. Atome, in den naechsten 10 Sekunden genau zueinander verhalten. Da alle Informationen ueber alle Elemente vorhanden waeren, koennte man aber auch beliebig weit in die Zukunft rechnen und sie sozusagen vorraussehen.

Praktisch ist das natuerlich nicht moeglich. Wir haben nicht alle Informationen und auch keinen Computer der alles gleichzeitig verarbeiten keonnte, ohne dass er laenger dazu braeuchte, als die Zeitspanne, die er eigentlich berechnen soll.

Aber es reicht aus, zu wissen, dass es theoretisch moeglich waere.
Wenn also alles berechenbar ist, gibt es auch keinen Zufall. Alles was wir als Zufall sehen, ist
nur eine Konsequenz von unbekannten Parametern.

Damit ist alles gewissermassen vorherbestimmt, also determiniert.
Wenn ich in Zukunft von Determinismus spreche, meine ich diese Art von Berechenbarkeit.

Ob die Welt tatsaechlich deterministisch ist, kann nicht experimentell ueberprueft werden.
Man kann einen allgemeinen Determinismus aber aus dem Determinismus der Naturgesetze ableiten.

Ein Gebiet der Physik, das dem moeglicherweise widerspricht, ist die Quantenmechanik.
Ich kenne mich nicht genuegend damit aus, um bewerten zu koennen, inwiefern sie Determinismus ausschliesst. Soweit ich weiss, hat es bislang auch noch keine Antwort auf diese Frage gegeben.

Dienstag, 8. Mai 2007

Antipathie fuer Mathematik

Mathematik ist nicht gerade beliebt in unserer Gesellschaft. Ein Freund von mir hat mir heute einen, wie ich finde, sehr treffenden Artikel der FAZ dazu geschickt:

http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~E15F755FE4B4344F186347211A81C3FBA~ATpl~Ecommon~Scontent.html


Es koennte aber der Eindruck entstehen, dass hier Geisteswissenschaftler kollektiv als
Scharlatane abgestempelt werden. Ich glaube nicht, dass das die Aussage des Artikels sein soll,
aber sollte es doch so sein, stimme ich in diesem Punkt nicht mit ihm ueberein.

Allerdings laesst sich in Geisteswissenschaften Kompetenz sehr viel schwieriger messen. Das bietet deutlich mehr Moeglchkeiten, sich durchzumogeln. Dass diese Eigenschaft anziehend auf Studenten wirkt, ist offensichtlich.
Das heisst natuerlich nicht, es gaebe keine faehigen Geisteswissenschaftler.

Montag, 7. Mai 2007

Menschliche Intuition

Durch Intuition treffen wir oft unbewusst Entscheidungen, die sich nachtraeglichlich als vorteilhaft herausstellen.
Die Frage, was unsere Intuition ausmacht, ist noch nicht eindeutig geloest.
Sie wird deswegen oft symbolisch als sechster Sinn bezeichnet, also eine Art uebernatuerliche Kraft.

Wissenschaftlich gesehen, gaebe es allerdings eine andere Erklaerung:

Wenn man Intuition als nicht erklaerbar bezeichnet, ist damit meistens gemeint,
dass sie sich unserer Logik entziehen wuerde. Sie wuerde nicht mit logischen Schlussfolgerungen arbeiten.
Wenn man sich nun die Evolution in der Natur anschaut, ist die Umwelt eines Organismus immer der bestimmende Faktor, nach dem sich die naturliche Selektion richtet.
An die Umwelt angepasste Eigenschaften bringen einen potenziellen Vorteil bei der Fortpflanzung mit sich. Statistisch gesehen, setzt sich langfristig also eine bessere Anpassung durch.
Entscheidend ist dabei, dass die Umwelt als Gesamtes immer miteinbezogen wird.


Daraus laesst sich schliessen, dass unser Verhalten stark durch Erfolgsstatistiken bestimmt wird. Das, was am haeufigsten zum Erfolg fuehrt, wird entschieden. Nicht unbedingt das, was wir als streng logisch empfinden. Das hat den Vorteil, dass man nicht "aus Versehen" irgendwelche Parameter nicht mit einbezieht, sondern allein nach einer unsichtbaren Erfolgsstatistik entscheiden, je nach Situation. Ein bewusstes Nachdenken ist also nicht noetig, um eine hohe Trefferquote an vorteilhaften Entschiedungen zu erreichen.
Nun ist das Bewusstsein eine relativ "neue" Entwicklung in der Evolution.
Wenn man uebernatuerliche Kraefte ausschliesst, blieb bis zur Entwicklung vom Bewusstsein also andere keine Moeglichkeit, moeglichst angepasstes Verhalten zu entwickeln,
als ueber auf Erfahrung basierende Erfolgsstatistiken.
Diese Faehigkeit ist von enormen Vorteil. Deswegen kann man davon ausgehen, dass sich auch Gene durchgesetzt haben, die eine solche Entwicklung foerdern.

Es gibt dazu eine Reihe von Studien, die empirisches Verhalten beim Menschen nachweisen.

Nun ist bekannt, dass es eine Art Unterbewusstsein gibt. Man kann damit alle Gedanken in unserem Gehirn zusammen fassen, die wir nicht bewusst verarbeiten.
Ausserdem hat es Einfluss auf unser aeusseres Verhalten, ohne dass wir uns bewusst sein koennen, wie dieser Einfluss entsteht, weil es eben unterbewusst geschieht.

Nun unterliegt aber all unser Verhalten und damit auch das Unterbewusstsein statistischer
Vorgehensweise. Es koennen also unterbewusst auf solche Statistiken basierende Entscheidungen getroffen werden, so dass wir uns nicht bewusst sind, wie diese zu Stande gekommen sein sollten, obwohl sie unser Verhalten beeinflussen. Genau das kann man als unsere Intuition bezeichnen.

Das heisst nicht, dass wir nicht in der Lage waeren, logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Das ist allerdings erst eine Moeglichkeit, die sich durch unser Bewusstsein eroeffnet hat.
Dazu werde ich zu einem spaeteren Zeitpunkt wohl auch noch einiges schreiben.

Sonntag, 6. Mai 2007

Singularity

Mein zweiter Eintrag soll sich dem Titel meines Blogs widmen.

Nicht ohne Grund habe ich Singularity gewaehlt.
Erstmal will ich eine Zusammenfassung formulieren,
in der ich nicht jedes Detail genau belegen werde.
Aber durch kurzes Googlen kommt man schnell zu entsprechenden Quellen.

Ich halte es fuer sehr wahrscheinlich dass innerhalb dieses Jahrhunderts
eine sogenannte "Singularity of Technology" eintreten wird.
Darunter ist die kuenstliche Erschaffung von Intelligenz, die die des Menschen uebertrifft, zu verstehen.
Die Anfaenge dieser Entwicklung lassen sich bereits heute beobachten.
Das Gesetz von Gorden Moore, dass dieser 1975 verfasste, sagte vorraus, dass
sich alle zwei Jahre die Anzahl der Schaltkreiskomponenten eines Computerchips
verdoppeln wuerden - bei gleichbleibenden Kosten.
Das kommt uebrigens einer Verdoppelung der Geschwindigkeit in etwa gleich.

Tatsaechlich wurde dieses Gesetz, abgesehen von wenigen Unregelmaessigkeiten,
bis heute eingehalten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mooresches_Gesetz

Der vermehrte Einsatz von Computern in der Industrie hat dazu gefuehrt, dass
sich aehnliche Gesetze auf diverse Bereiche ausgebreitet haben.
Beispiele waeren die Aufloesung von Displays, Internetbandbreiten und digitaler
Speicherplatz.
Diese Entwicklung wird auch "digitale Revolution" genannt.

Man koennte nun in die Zunkunft extrapolieren, wie lange es dauern wird, bis man
die Kapazitaet eines menschlichen Gehirns erreicht.
Dazu muesste man natuerlich erst mal wissen, wie schnell unser Gehirn ueberhaupt potenziell arbeiten kann. Aus der Feuerrate von Synapsen und deren Anzahl kann eine theoretische Geschwindigkeit errechnet werden.
Ohne an diesem Punkt eine Zahl zu nennen(da muesste ich noch mal recherchieren),
wird man diese Geschwindigkeit bei Produkten fuer den Endverbraucher in ungefaehr 20 bis 40 Jahren erreichen.
Das ist, zugegeben, eine sehr ungenaue Angabe, aber Parameter wie der Umstieg von den klassischen Chips und Faktoren, die die Leistung des Gehirns in unbekanntem Masse beeinflussen, lassen keine genauere Schaetzung zu.
Selbstverstaendlich koennte es auch noch deutlich laenger dauern.
Man bedenke dabei allerdings, dass das Mooresche Gesetz zu einer 1000-fachen Steigerung der Geschwindigkeit alle 20 Jahre fuehrt.
Man muesste mit der Berechnungen der Gehirngeschwindigkeitschon gewaltig daneben liegen , so dass man dieses Jahrhundert doch noch nicht diese Refererenz mit Computern uebertraefe.
Das ist selbstverstaendlich dennoch nicht auszuschliessen.

Nun mal angenommen, man erreicht diesen Punkt irgendwann. Kurz danach wuerden
Computer mit ihrer Geschwindigkeit die Faehigkeit unseres Gehirns mit Leichtigkeit
uebertreffen koennen, vorrausgesetzt, die entsprechende Software wuerde ebenfalls
in der Lage sein, menschliches Verhalten zu simulieren. Im Moment entwickelt sich die Software allerdings eher mit hoeherer Geschwindigkeit, als die Hardware.

Was dann folgt, ist die Singularitaet:
Sobald man solch eine kuenstliche Intelligenz geschaffen hat, wird es diese noch leichter haben, sich selbst zu verbessern und diese verbesserte KI wird sich wiederum schneller verbessern keonnen.
Dieser rekursive Kreislauf wuerde zu einem enormen Anziehen der Entwicklungsgeschwindigkeit fuehren.
Die Konsequenz ist eindeutig, aber fuer die meisten Menschen sicher nicht so leicht zu
verkraften: Der Mensch von heute hat spaetestens ab dann ausgedient als fuehrende Spezies!

Nun kann man aber davon ausgehen, dass sich die Menschen im Laufe der folgenden Dekaden
ebenfalls selber immer mehr mit technischen Erweiterungen aussstatten werden.
Gedanken-gesteuerte Prothesen sind beispielsweise schon im Einsatz. Und auch die Allgegewaertigkeit des Internets fuehrt zu gesteigerter Arbeitseffizienz - wenn man in der Lage ist, mit der Informtionsflut auch umzugehen.
Tiefere Eingriffe in das menschliche Gehirn sind nur noch eine Frage der Zeit.
Jede Art von kuenstlichen Eingriffen kann also zu Sinularitaet fuehren.

Dadurch keonnte aber auch der Mensch durch seine eigene Technisierung diese Singularitaet herbeifuehren, ohne dass es noetig waere, eine komplett unabhaenige KI
zu entwickeln.

Es existiert eine Organisation, das Singularity Institute for Artificial Intelligence(SIAI), die sich intensiv mit diesem Thema beschaeftigt. Die Internetseite ist sehr informativ, aber auf Englisch gehalten:

http://www.singinst.org/


Das wars fuers erste. Weitere Beitraege dazu werden folgen.

Einleitung

Ich eroeffne hiermit meinen persoenlichen Blog.
Diese "neuartige" Art der Publikation sehe ich als praktische Moeglichkeit,
meine eigenen Ideen und Eindruecke zu veroeffentlichen.
Thematisch geht es hauptsaechlich um Singularitaetsbezogene Dinge und Theorien ueber die Funktionsweise unseres Gehirns und die Erschaffung von kuenstlicher Intelligenz.
Ausserdem werde ich wohl ab und zu etwas zu technologischen Entwicklungen bemerken, die ich fuer wegweisend halte auf dem Weg zur Singularitaet.

Ich lade damit auch zum (kritischen) Kommentieren meiner Beitraege ein,
denn ein Feedback von aussen erscheint mir hilfreich zu sein, um
eigene Fehlschluesse zu entlarven und andere Perspektiven
in Ueberlegungen mit einzubeziehen.

Ich werde des oefteren Links setzen. Ich garantiere nicht dafuer,
dass sie zu zuverlaessigen Seiten fuehren. In der Regel sollte dies aber de Fall sein.
Unter anderem verwende ich auch Wikipedia Links.
Mein urspruenglichen Quellen sind damit nicht gleichzusaetzen.
Die Links stellen nur eine Stuetze dar.

Viele Aussagen werden etwas aus der Luft gegriffen wirken.
Ich werde deshalb mit detailliertereren Begruendungen auf entsprechende Kommentare
reagieren.

Ich hoffe, meine Ausfuehrungen werden einigermassen interessant sein,
so dass sich tatsaechlich einige dazu durchringen werden,
sie zu lesen oder gar zu kommentieren...