Mittwoch, 5. Dezember 2007

Die Globalisierung fuehrt zur kollektiven Intelligenz

Zuvor noch ein Link zur Singularitaet:

Singularitaet

Die Globalisierung fuehrt zur Vernetzung der Welt.
Die Begrenzung unseres Handlungsspielraumes auf die Erde hat zur Folge, dass jede Entwicklung auf irgendeine Art und Weise "intern" ausgefuehrt werden muss.
Eine Evolution an Effizienz ist die Konsequenz des marktwirtschaftlichen globalen Wettkampfes
Besonders die Zeit ist ein Faktor, der viel an Effizienz kostet. Entfernungen muessen ueberbrueckt werden, um Produkte zu transportieren und Informationen zu uebermitteln. Dabei ist das Internet sicher ein Meilenstein. Der Trend geht eindeutig zu einem immer dichter werdendem Netz zwischen allen Menschen, um einen ununterbrochenen Zugriff auf moeglichst alles zu haben.
Je naeher man diesem Zustand kommt, desto weniger relevant werden lokale Informationen. Denn unserer unmittelbare Umwelt aendert sich durch die Allgegenwaertigkeit von immer mehr Dingen zum Nachteil der Relevanz bereits zuvor in unserer Umwelt vorhandenen Dinge.
Das fuehrt zu einer sinkenden Signifikanz geografischer Grenzen.
Die wachsende Koorperation zwischen verschiedenen Laendern ist ein Indiz dafuer. Sogar ohne Internet ist es zumindest bis zu einem gewissen Grade dazu gekommen(zB. EU,WTO,UN).
Wenn man ein wenig weiterdenkt, resultiert daraus fast zwangslaeufig die Entnationalisierung der Welt.
Gruppenzugehoerigkeit wird zukuenftig ueber Interessensgemeinsamkeiten bestimmt. Die Zugehoerigen solcher Gruppen koennen ueberall auf der Welt verteilt sein. Das Internet verbindet sie. Natuerlich werden bis dahin die elektronischen Kommunikationmoeglichkeiten viel weiter entwickelt sein. Komplette Simulationenen von virtuellen Realitaeten waeren theoretisch kein Problem. Die exponentielle Entwicklung laesst das zu einer Moeglichkeit in absehbarer Zeit werden .
Die Al-Qaida wuerde ich als einer der ersten in "Aktion" tretenden Gruppen betrachten, die praktisch geographisch unabhangig auftritt.

Die Denationalisierung hat als Umkehreffekt die Internationalisierung. Es wird immer einfacher, internationale Interessen zu nutzen, um global Ziele anzustreben, weil immer weniger nationale Barrikaden die Zusammenarbeit behindern.
Gleichzeitig fuehrt das zu einer hoeheren globalen Reaktionsfaehigkeit. Wurden globale Einigungen in der Vergangenheit nur mit viel Muehe zustande gebracht, sieht die Zukunft ganz anders aus. Die Menschheit wird immer mehr einem intelligenten Netzwerk aehneln. Dieses Netz entwickelt sich natuerlich ebenfalls in exponentiellem Tempo weiter. Analog zur Entwicklung des Nervensystems in der biologischen Evolution ist es realistisch zu erwarten, dass hier eine Art kollektive Intelligenz erweckt wird.
Manchen erinnert dieses Szenario vielleicht an die Borg aus Star Strek. Der Vergleich ist gar nicht mal so schlecht. Allerdings wird dafuer eher nicht die Gleichschaltung der Individuen noetig sein. Wahrscheinlich nicht einmal wuenschenswert.
Man koennte sich die Menschheit dann auch als riesiges Gehirn vorstellen, dessen Neuronen Menschen sind.

Als Vorraussetzung fuer solch eine kollektive Intelligenz muesste es zunaechst Aufgaben geben, bei denen ihr Potential genutzen werden kann, so dass sie immer weiter trainiert wird.

Die globale Abkehr von fossilen Energietraegern kann ich mir als eines der ersten dieser Aufgaben vorstellen.
Ueberhaupt ist die Entwicklung von Technologien, die globale Zusammenarbeit erfordern, wie gemacht fuer eine kollektive Intelligenz. In besonders interessantem Licht wird dann meiner Ansicht nach auch die Raumfahrt stehen.

In welchen Zeitrahmen sollte man sich das vorstellen?

Wenn man davon ausgeht, dass die Singularitaet in weniger als 50 Jahren eintreten wird, was ich tue, stellt sich die Frage, wie weit die Vernetzung bis dahin voranschreitet. Rein intuitiv entwickelt sich fuer mich beides ungefaehr gleich schnell. Beides folgt jedenfalls einem exponentiellen Tempo. Man kann erahnen, wie dramatisch die Singularitaet die globale Intelligenz verstaerken wird und in wie kurzer Zeit das alles geschieht. Aber hier beschreite ich zu sehr den Pfad der Spekulation, um zuverlaessige Aussagen zu treffen, zumal die Realitaet beider Entwicklungen sich an der Grenze unserer Vorstellungskraft und darueber hinaus bewegt.

Die Rolle von regenerativen Energiequellen in der Entwicklung der Menschheit

Es ist klar, dass Erdoel, Erdgas, Stein-und Braunkohle nur begrenzt vorhanden sind. Unsere Rolle als Menschen spielen wir mit wenigen Ausnahmen im Moment so, als wenn das nicht der Fall waere.
Irgendwann wird der Umstieg auf regenerative Energiequellen kommen muessen. Ich sehe diesen Schritt als eine Art Pruefung fuer den Menschen. Sobald wir ihn geschafft haben, erlangen wir damit eine Freiheit, die nur noch durch den technischen Entwicklungsstand beschraenkt wird. Wir werden in einem gewissen Grade unabhaengig von der Erde, weil wir einen Freiheitsgrad dazubekommen.

Ausserdem glaube ich, dass der Umstieg die erste kollektive Handlung unserer Spezies ist.
Ohne, dass auf eine unmittelbare Gefahr individuell reagiert wird, sondern der Menschheit sozusagen "global" bewusst wird, was ihm mittelfristig bevorsteht und sie so wie ein Individuum in der Lage ist, darauf geziehlt zu regieren.
Ich sehe das als Schwelle zu einem neuem Trend, der durch die Globalisierung vorangetrieben wird. Aber dazu ein andernmal.

Was ist von der Klimadebatte zu halten?

Seit Jahren geht nun schon die oeffentliche Debatte um den Klimawandel.

Es gibt diverse Modelle zur seinen Folgen und in letzter Zeit werden immer neue Faktoren entdeckt, die alles noch viel schlimmer machen koennten.

Doch eine Komponente wird in KEINER der Prognosen, die oft, wie beim IPCC Klimabericht, die direkten Folgen fuer den Menschen vorhersagen, mit einbezogen.

Es wird so getan, als wenn sich das Klima veraendere, aber die Welt der Menschen in einigen Jahrzehnten mehr oder weniger der heutigen gleiche!
Aber was ist mit dem technischen Fortschritt?
Selbst ohne Singularitaet kann davon ausgegangen werden, dass uns in einigen Jahren und erst recht in einigen Jahrzenten technische Moeglichkeiten zur Verfuegung stehen, die den Klimawandel ertraeglich werden lassen. Zumindest ist das nicht unwahrscheinlich. Die Amerikanische Regierung argumentiert ja gerade mit technischen Loesungen, um Grenzwerte fuer Treibhausgase zu vermeiden.

Ich denke nicht gerade, dass sie dies in Hinblick auf exponentiell entwickelnde Technologie vorschlagen, sondern viel mehr aus vermeintlichen wirtschaftlichen Interessen. Aber vermutlich vertreten sie damit trotzdem eine effektivere Loesung als zum Beispiel Europa.

Wenn man dann noch die Singularitaet mit einbezieht, waere auch eine kurzfristig umsetzbare Manipulation des Klimas oder die biologische Anpassung des Menschen denkbar.

Ich will nicht die Massnahmen gegen den Klimawandel kritisieren, aber man sollte sich erstmal klarmachen, welche Vorteile wirklich davon zu erwarten sind, wenn heute Milliardensubventionen in wettbewerbsunfaehige Technologien noetig sind, um sie rentabel zu machen, wofuer in einigen Jahren die Technik vorhanden sein koennte, die sie von selbst effizient genug arbeiten laesst. Sobald das passiert, werden fossile Energietraeger sehr schnell in der Versenkung verschwinden, denn ihr Preis wird langfristig nur steigen koennen, weil ihr Vorrat begrenzt ist.
Das exponentielle Wachstum der Enwicklung impliziert auch exponentiell sinkende Kosten. Subventionen von heute koennen daher kaum einen Unterschied in der Entwicklungszeit machen.

Es wird langsam Zeit, dass das auch in der Politik nicht weiter unbeachtet bleibt. Gerade jetzt, wo wir Menschen beginnen, zivile, globale Projekte zu verhandeln, waere alles andere ignorant.