Durch Intuition treffen wir oft unbewusst Entscheidungen, die sich nachtraeglichlich als vorteilhaft herausstellen.
Die Frage, was unsere Intuition ausmacht, ist noch nicht eindeutig geloest.
Sie wird deswegen oft symbolisch als sechster Sinn bezeichnet, also eine Art uebernatuerliche Kraft.
Wissenschaftlich gesehen, gaebe es allerdings eine andere Erklaerung:
Wenn man Intuition als nicht erklaerbar bezeichnet, ist damit meistens gemeint,
dass sie sich unserer Logik entziehen wuerde. Sie wuerde nicht mit logischen Schlussfolgerungen arbeiten.
Wenn man sich nun die Evolution in der Natur anschaut, ist die Umwelt eines Organismus immer der bestimmende Faktor, nach dem sich die naturliche Selektion richtet.
An die Umwelt angepasste Eigenschaften bringen einen potenziellen Vorteil bei der Fortpflanzung mit sich. Statistisch gesehen, setzt sich langfristig also eine bessere Anpassung durch.
Entscheidend ist dabei, dass die Umwelt als Gesamtes immer miteinbezogen wird.
Daraus laesst sich schliessen, dass unser Verhalten stark durch Erfolgsstatistiken bestimmt wird. Das, was am haeufigsten zum Erfolg fuehrt, wird entschieden. Nicht unbedingt das, was wir als streng logisch empfinden. Das hat den Vorteil, dass man nicht "aus Versehen" irgendwelche Parameter nicht mit einbezieht, sondern allein nach einer unsichtbaren Erfolgsstatistik entscheiden, je nach Situation. Ein bewusstes Nachdenken ist also nicht noetig, um eine hohe Trefferquote an vorteilhaften Entschiedungen zu erreichen.
Nun ist das Bewusstsein eine relativ "neue" Entwicklung in der Evolution.
Wenn man uebernatuerliche Kraefte ausschliesst, blieb bis zur Entwicklung vom Bewusstsein also andere keine Moeglichkeit, moeglichst angepasstes Verhalten zu entwickeln,
als ueber auf Erfahrung basierende Erfolgsstatistiken.
Diese Faehigkeit ist von enormen Vorteil. Deswegen kann man davon ausgehen, dass sich auch Gene durchgesetzt haben, die eine solche Entwicklung foerdern.
Es gibt dazu eine Reihe von Studien, die empirisches Verhalten beim Menschen nachweisen.
Nun ist bekannt, dass es eine Art Unterbewusstsein gibt. Man kann damit alle Gedanken in unserem Gehirn zusammen fassen, die wir nicht bewusst verarbeiten.
Ausserdem hat es Einfluss auf unser aeusseres Verhalten, ohne dass wir uns bewusst sein koennen, wie dieser Einfluss entsteht, weil es eben unterbewusst geschieht.
Nun unterliegt aber all unser Verhalten und damit auch das Unterbewusstsein statistischer
Vorgehensweise. Es koennen also unterbewusst auf solche Statistiken basierende Entscheidungen getroffen werden, so dass wir uns nicht bewusst sind, wie diese zu Stande gekommen sein sollten, obwohl sie unser Verhalten beeinflussen. Genau das kann man als unsere Intuition bezeichnen.
Das heisst nicht, dass wir nicht in der Lage waeren, logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Das ist allerdings erst eine Moeglichkeit, die sich durch unser Bewusstsein eroeffnet hat.
Dazu werde ich zu einem spaeteren Zeitpunkt wohl auch noch einiges schreiben.
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3 Kommentare:
Von Ecki - Hallo Cherry, auch hierzu meinen Senf. Ganz subjektiv glaube ich, dass Intuition genau so arbeitet wie von dir beschrieben.
Man kann allerdings nur staunen, wie anpassungsfähig die Intuition ist. Sie gestattet doch auch oft "richtiges" (was ist aber richtig - das, was einem selbst nützt, was der eigenen Gruppe nützt, was der Menschheit an sich nützt?) Handeln in Situationen, die nicht einmal so ähnlich erlebt oder erträumt wurden.
Intuition bezieht immer auch ein, wie stark man sich fühlt - gegenüber der Umwelt, der Gruppe, dem Gegenüber. Ein wesentlicher Punkt der Intuition ist meiner Meinung nach die Fähigkeit, das jeweilige Kräfteverhältnis richtig einzuschätzen.
Die Frage danach, was genau richtig ist, und damit was wem nuetzt, ist fast unmoeglich zu beantworten. Der Wettkampf zwischen allen Mechanismen aller Level an Komplexitaet ist nur begrenzt ueberschaubar. Man muesste dazu alle Level durchgehen(zB: ..., Universum, Galaxen, Planeten, "das Leben", Organismen, Organe, Molekuele, Atome, Quanten,...| mit beliebig vielen Zwischenstufen)
Ich wuerde die Eigenschaft der Intuition, Kraefteverhaeltnisse
richtig einzuschaetzen, etwas verallgemeinern.
Ich sehe darin auch die Faehigkeit, mit beliebiger Einheit gemessene Verhaeltnisse einzuschaetzen.
Aber vielleicht meintest du ja genau das.
Hi,
netter Artikel über Intuition zumal das ein wirklich schwer zu definierender Begriff ist. Okay für mich ist das in recht "mathematischen" Termen beschrieben aber das ist irgendwie eine ganz interessante Perspektive.
Denke Intuition ist eine ermöglicht uns eine erstaunlich effektive Form der Informationsverarbeitung oder auch eine erstaunlich genaue Entscheidungsgrundlage bei unvollständigen Informationen. (Wenn Intuition übers Ziel hinausschießt gibts leider Nebeneffekte wie Vorurteile oder verfälschte Wahrnehmung)
Interessant finde ich hier grade das Wechselspiel zwischen bewussten Wissen und unbewusster Intuition. Um aufs das Schachbeispiel zurückzukommen: Ein Schachmeister mag in einer Spielsituation "aus Gefühl" 5 mögliche Züge von hunderten überhaupt in Betracht ziehen dazu wäre er aber niemals in der Lage wenn er früher nicht schon hunderte ähnliche Spielsituationen gehabt hätte in denen er das Spiel analysiert hat.
gruss
marcel
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