Donnerstag, 13. Dezember 2007

Freiwillige globale Netzwerke signalisieren den Trend zur kollektiven Intelligenz

Folgenden Artikel habe ich bei beim RSS-Feed von kurzweilAI.net gefunden:

"Spreading the load"

Es geht darin um die verstaerkte, freiwillige Teilnahme als Helfer fuer aufwaendige Berechnungen oder Sortierungen ueber das Internet.
Dabei wird der Aufwand grosser Projekte auf viele freiwillige Helfer aufgeteilt, die einen Internetzugang besitzen. Dabei wird entweder ueberschuessige Rechenkapazitaet ihrer Computer benutzt oder die Helfer nehmen sich selbst die Zeit, kleine Aufgaben zu erledigen.
Die gleiche Aufgabe wird an mehrere Leute geschickt, so dass sich das Ergebnis, ob zum Beisiel ein Foto eine Spiralgalaxie oder eine Balken-Spiralgalaxy zeigt , mit dem Ergebnis eines "echten" Wissenschaftlers messen koennte.
Bei der riesigen Zahl an Internet-Anwendern weltweit reicht schon ein winziger Teil aus, um trotzdem noch sehr viele Menschen zur Teilnahme zu bewegen.

Die Arbeitsgeschwindigkeit solcher Helfer-Netwerke uebertrumpft wegen ihrer Groesse leicht Supercomputer um ein Vielfaches.
Daran wird sich auch in Zukunft nichts aendern, denn die Anzahl der Menschen mit Internetverbindung steigt immer weiter an und die durschnittliche Geschwindigkeit ihrer Computer steigt sogar mit der Zeit exponentiell an (Moorsches Gesetz).
Genauso greifen auch Supercomputer nur auf eine begrenzte Anzahl an Prozessoren zu, die nicht viel schneller sind als die in einem Standard-PC. Die hohe Rechengeschwindigkeit wird durch die Benutzung von einigen Tausend Prozessioren gleichzeit ermoeglicht. Aber so viele Helfer bekommt man im Internet mit Leichtigkeit zusammen.

Diese Arbeitsverteilung erinnert mich sehr stark an die Arbeitsweise unseres Gehirns. Aufgaben werden einfach durch die Zusammenarbeit eines Netzes von vielen Neuronen geloest.

Solche Beispiele erstaunen mich immer wieder, denn sie veranschaulichen, wie schnell sich die Menschheit schon auf die kollektive Intelligenz zubewegt.

Freitag, 7. Dezember 2007

Integrierte Neuronale Representationen erklaeren gedankliche Assoziationen

Zunaechst ein Link einem meiner vorigen Artikel:

Hier geht es um Integrierte Neuronale Representationen (INR)

Ich definiere eine gedankliche Assoziation als eine unmittelbare auf einen Gedanken folgende weiteren Gedanken, der durch den ersten direkt oder indirekt ausgeloest wurde.
Darunter fallen auch Situationen, in denen der zweite Gedanke durch etwas angestossen wird, das die betreffende Person wahrnimmt, weil sich alles Wahrgenommene in einer Neuronalen Representation(NR) niederschlaegt und damit selbst zum Gedanken wird.

Mit dem Konzept der INR erklaeren sich gedankliche Assoziationen voellig natuerlich. Sei A eine beliebige NR. A ist aus Gruenden der natuerlichen Selektion (siehe Link) eine zumindest partielle Rekonstruktion aus INR (RNR). Sei nun B ebenfalls eine beliebige NR. Genau wie A ist sie natuerlich auch eine RNR.
Dann existiert eine Schnittmenge S an INR, die gleichermassen in A und B vorkommen. Je nach dem, wie gross S ist, desto weniger Modifikation von A ist notwendig, um B zu erhalten und andersherum. Dazu kommt noch die Staerke der INR in S von A und B. Ist diese sehr hoch bezueglich der INR von A, die sich nicht in S befinden, ist sehr wenig Muehe notwendig, um auf B zu kommen, da die INR in A, ausserhalb S dann relativ schwach sind, also keine grosse Rolle spielen. Analog dazu gilt das gleiche auch fuer B.

Interessanterweise ist daraus ersichtlich, dass man A mit hoeherer Wahrscheinlichkeit mit B assozieren koennte, als umgekehrt. Es ist sogar recht unwahrscheinlich, dass in beide Richtungen die gleiche Assoziationswahrscheinlichkeit gegeben ist, denn dazu muesste das jeweilige Verhaeltnis der Staerke der INR in S zu der Staerke der INR in A bzw. B genau gleich sein.
Statt nur zwei NR wie A und B einzubeziehen kann das ganze Modell auch auf beliebig viele NR ausgedehnt werden.

Die Wahrscheinlichkeit fuer Ueberschneidungen steigt natuerlich mit sinkender absoluten Zahl an existierenden INR. Die semantisch optimierte Integration von NR spielt da ebenfalls mit ein oder anschaulich gesagt, in Themengebieten, in denen man sich auskennt, kommen einem eher Assoziationen als woanders.

Semantisch speicheroptimierte Integration Neuronaler Representationen

Links zu vorige Artikel:

Herleitung zur hierarchischen Struktur der neuronalen Datenspeicherung

Ausgehend von der hierachischen Speicherung von Integrierten Neuronalen Representationen (INR) kann man sich einen Speicherbaum vorstellen, dessen erste Ebene aus den Basis-INR besteht, von denen jeweils wieder Abzweigungen zur zweiten Ebene gehen, die wiederrum jeweils aus der Menge der Basis-INR besteht und so weiter.

Wenn eine NR aus wenigen dieser INR zusammengesetzt werden kann, ist sie leichter zu speichern, weil dann auch weniger Verbindungen gespeichert werden muessen.

Da unser Gehirn nicht unbegrenzt Speicherplatz besitzt, kann man sich leicht vorstellen, die es effektiver ist, die Speicherung von Daten so zu optimieren, dass Themengebiete, mit denen man mehr zu tun hat, leichter im Gedaechtstnis bleiben, als andere. Die natuerliche Selektion sorgt automatisch dafuer , dass unser Speicherbaum und die Basis-INR so aufgebaut wird, dass die kuerzesten Wege zu "populaeren" Themen gehen auf Kosten von anderen NR, die jetzt vielleicht etwas komplizierter durch die Basis-INR kombiniert werden muessen, aber dafuer auch kaum verwendet werden. Es ensteht also eine semantisch orientierte Speicheroptimierung.

Praktisch zeigt sich das in unserer Gedaechsnisleistung, die je nach Thema schwankt.
Waehrend sich manche Menschen gut Zahlen merken koennen, bleiben ihnen Namen nicht lange im Gedaechtnis. Das Erinnerungsvermoegen laesst also darauf schliessen, wie gut sein Gehirn seine NR integriert, aber vor allem womit sich diese Person sonst geistig so beschaeftigt oder nicht. Das ist sicher keine neue Erkenntnis, aber durch INR laesst es sich vollstaendig analytisch erklaeren.
In der Informatik sind diese Speicherstrukturen uebrigens gang und gebe.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Die Globalisierung fuehrt zur kollektiven Intelligenz

Zuvor noch ein Link zur Singularitaet:

Singularitaet

Die Globalisierung fuehrt zur Vernetzung der Welt.
Die Begrenzung unseres Handlungsspielraumes auf die Erde hat zur Folge, dass jede Entwicklung auf irgendeine Art und Weise "intern" ausgefuehrt werden muss.
Eine Evolution an Effizienz ist die Konsequenz des marktwirtschaftlichen globalen Wettkampfes
Besonders die Zeit ist ein Faktor, der viel an Effizienz kostet. Entfernungen muessen ueberbrueckt werden, um Produkte zu transportieren und Informationen zu uebermitteln. Dabei ist das Internet sicher ein Meilenstein. Der Trend geht eindeutig zu einem immer dichter werdendem Netz zwischen allen Menschen, um einen ununterbrochenen Zugriff auf moeglichst alles zu haben.
Je naeher man diesem Zustand kommt, desto weniger relevant werden lokale Informationen. Denn unserer unmittelbare Umwelt aendert sich durch die Allgegenwaertigkeit von immer mehr Dingen zum Nachteil der Relevanz bereits zuvor in unserer Umwelt vorhandenen Dinge.
Das fuehrt zu einer sinkenden Signifikanz geografischer Grenzen.
Die wachsende Koorperation zwischen verschiedenen Laendern ist ein Indiz dafuer. Sogar ohne Internet ist es zumindest bis zu einem gewissen Grade dazu gekommen(zB. EU,WTO,UN).
Wenn man ein wenig weiterdenkt, resultiert daraus fast zwangslaeufig die Entnationalisierung der Welt.
Gruppenzugehoerigkeit wird zukuenftig ueber Interessensgemeinsamkeiten bestimmt. Die Zugehoerigen solcher Gruppen koennen ueberall auf der Welt verteilt sein. Das Internet verbindet sie. Natuerlich werden bis dahin die elektronischen Kommunikationmoeglichkeiten viel weiter entwickelt sein. Komplette Simulationenen von virtuellen Realitaeten waeren theoretisch kein Problem. Die exponentielle Entwicklung laesst das zu einer Moeglichkeit in absehbarer Zeit werden .
Die Al-Qaida wuerde ich als einer der ersten in "Aktion" tretenden Gruppen betrachten, die praktisch geographisch unabhangig auftritt.

Die Denationalisierung hat als Umkehreffekt die Internationalisierung. Es wird immer einfacher, internationale Interessen zu nutzen, um global Ziele anzustreben, weil immer weniger nationale Barrikaden die Zusammenarbeit behindern.
Gleichzeitig fuehrt das zu einer hoeheren globalen Reaktionsfaehigkeit. Wurden globale Einigungen in der Vergangenheit nur mit viel Muehe zustande gebracht, sieht die Zukunft ganz anders aus. Die Menschheit wird immer mehr einem intelligenten Netzwerk aehneln. Dieses Netz entwickelt sich natuerlich ebenfalls in exponentiellem Tempo weiter. Analog zur Entwicklung des Nervensystems in der biologischen Evolution ist es realistisch zu erwarten, dass hier eine Art kollektive Intelligenz erweckt wird.
Manchen erinnert dieses Szenario vielleicht an die Borg aus Star Strek. Der Vergleich ist gar nicht mal so schlecht. Allerdings wird dafuer eher nicht die Gleichschaltung der Individuen noetig sein. Wahrscheinlich nicht einmal wuenschenswert.
Man koennte sich die Menschheit dann auch als riesiges Gehirn vorstellen, dessen Neuronen Menschen sind.

Als Vorraussetzung fuer solch eine kollektive Intelligenz muesste es zunaechst Aufgaben geben, bei denen ihr Potential genutzen werden kann, so dass sie immer weiter trainiert wird.

Die globale Abkehr von fossilen Energietraegern kann ich mir als eines der ersten dieser Aufgaben vorstellen.
Ueberhaupt ist die Entwicklung von Technologien, die globale Zusammenarbeit erfordern, wie gemacht fuer eine kollektive Intelligenz. In besonders interessantem Licht wird dann meiner Ansicht nach auch die Raumfahrt stehen.

In welchen Zeitrahmen sollte man sich das vorstellen?

Wenn man davon ausgeht, dass die Singularitaet in weniger als 50 Jahren eintreten wird, was ich tue, stellt sich die Frage, wie weit die Vernetzung bis dahin voranschreitet. Rein intuitiv entwickelt sich fuer mich beides ungefaehr gleich schnell. Beides folgt jedenfalls einem exponentiellen Tempo. Man kann erahnen, wie dramatisch die Singularitaet die globale Intelligenz verstaerken wird und in wie kurzer Zeit das alles geschieht. Aber hier beschreite ich zu sehr den Pfad der Spekulation, um zuverlaessige Aussagen zu treffen, zumal die Realitaet beider Entwicklungen sich an der Grenze unserer Vorstellungskraft und darueber hinaus bewegt.

Die Rolle von regenerativen Energiequellen in der Entwicklung der Menschheit

Es ist klar, dass Erdoel, Erdgas, Stein-und Braunkohle nur begrenzt vorhanden sind. Unsere Rolle als Menschen spielen wir mit wenigen Ausnahmen im Moment so, als wenn das nicht der Fall waere.
Irgendwann wird der Umstieg auf regenerative Energiequellen kommen muessen. Ich sehe diesen Schritt als eine Art Pruefung fuer den Menschen. Sobald wir ihn geschafft haben, erlangen wir damit eine Freiheit, die nur noch durch den technischen Entwicklungsstand beschraenkt wird. Wir werden in einem gewissen Grade unabhaengig von der Erde, weil wir einen Freiheitsgrad dazubekommen.

Ausserdem glaube ich, dass der Umstieg die erste kollektive Handlung unserer Spezies ist.
Ohne, dass auf eine unmittelbare Gefahr individuell reagiert wird, sondern der Menschheit sozusagen "global" bewusst wird, was ihm mittelfristig bevorsteht und sie so wie ein Individuum in der Lage ist, darauf geziehlt zu regieren.
Ich sehe das als Schwelle zu einem neuem Trend, der durch die Globalisierung vorangetrieben wird. Aber dazu ein andernmal.

Was ist von der Klimadebatte zu halten?

Seit Jahren geht nun schon die oeffentliche Debatte um den Klimawandel.

Es gibt diverse Modelle zur seinen Folgen und in letzter Zeit werden immer neue Faktoren entdeckt, die alles noch viel schlimmer machen koennten.

Doch eine Komponente wird in KEINER der Prognosen, die oft, wie beim IPCC Klimabericht, die direkten Folgen fuer den Menschen vorhersagen, mit einbezogen.

Es wird so getan, als wenn sich das Klima veraendere, aber die Welt der Menschen in einigen Jahrzehnten mehr oder weniger der heutigen gleiche!
Aber was ist mit dem technischen Fortschritt?
Selbst ohne Singularitaet kann davon ausgegangen werden, dass uns in einigen Jahren und erst recht in einigen Jahrzenten technische Moeglichkeiten zur Verfuegung stehen, die den Klimawandel ertraeglich werden lassen. Zumindest ist das nicht unwahrscheinlich. Die Amerikanische Regierung argumentiert ja gerade mit technischen Loesungen, um Grenzwerte fuer Treibhausgase zu vermeiden.

Ich denke nicht gerade, dass sie dies in Hinblick auf exponentiell entwickelnde Technologie vorschlagen, sondern viel mehr aus vermeintlichen wirtschaftlichen Interessen. Aber vermutlich vertreten sie damit trotzdem eine effektivere Loesung als zum Beispiel Europa.

Wenn man dann noch die Singularitaet mit einbezieht, waere auch eine kurzfristig umsetzbare Manipulation des Klimas oder die biologische Anpassung des Menschen denkbar.

Ich will nicht die Massnahmen gegen den Klimawandel kritisieren, aber man sollte sich erstmal klarmachen, welche Vorteile wirklich davon zu erwarten sind, wenn heute Milliardensubventionen in wettbewerbsunfaehige Technologien noetig sind, um sie rentabel zu machen, wofuer in einigen Jahren die Technik vorhanden sein koennte, die sie von selbst effizient genug arbeiten laesst. Sobald das passiert, werden fossile Energietraeger sehr schnell in der Versenkung verschwinden, denn ihr Preis wird langfristig nur steigen koennen, weil ihr Vorrat begrenzt ist.
Das exponentielle Wachstum der Enwicklung impliziert auch exponentiell sinkende Kosten. Subventionen von heute koennen daher kaum einen Unterschied in der Entwicklungszeit machen.

Es wird langsam Zeit, dass das auch in der Politik nicht weiter unbeachtet bleibt. Gerade jetzt, wo wir Menschen beginnen, zivile, globale Projekte zu verhandeln, waere alles andere ignorant.