Ich will heute ueber ein Theorie schreiben, die das Fundament vieler meiner Ueberlegungen und Schlussfolgerungen bildet.
Vor etwa einem Jahr kam ich zusammen mit einem Freund auf den Gedanken, die Mechanismen der Evolution nach dem darwinistischen Prinzip auf alles Existierende anzuwenden.
Um erstmal ein wenig Klarheit zu schaffen ueber die Vorraussetzungen, von denen ich ausgehe, moechte ich zunaechst noch einmal die Funktionsweise der Evolutionstheorie von Charles Darwin und die Veerbung durch Weitergabe der DNA erlaeutern, so wie ich sie verstehe:
Stelle man sich eine Spezies vor, die sich ausschliesslich von Blaettern einer bestimmter Art von Baeumen ernaehrt. Ich nenne diese Spezies mal die Blaetterfresser, die Baeume Gruenbaeume und deren Blaetter sind die Gruenblaetter. Bei den Gruenbaeumen beginnen die Blaetter bei einer durchschnittlich Hoehe von etwa einem Meter. Der ganze Baum wird durchschnittlich 5 Meter hoch. Die Blaetterfresser sind normalerweise so gross, dass sie, wenn sie ihren Kopf heben, von unten die Gruenblaetter gerade eben noch erreichen.
Wenn sich zwei Blaetterfresser fortpflanzen, wird die DNA beider Elternteile neu kombiniert zur DNA des Kindes. Bei dieser Rekombination kommt es zu zufaelligen "Fehlern", die man Mutationen nennt. Welche Auswirkungen diese auf das Kind haben werden, variiert sehr stark.
Eine Moeglicheit waere, dass sie zu einem geringerem Wachstum fuehren.
Das aber, ist fuer einen Blaetterfresser fatal, denn sie kommen auch mit normaler Groesse nur so gerade eben an die lebenswichtigen Gruenblaetter. Die Folge ist offensichtlch. Das kleinwuechsige Tier wird Schwierigkeiten haben, sich zu ernaehren und damit geringere Ueberlebenschancen.
Das bedeutet wiederum schlechtere Chancen, sich fortzupflanzen.
Fortpflanzung ist aber fuer die Blaetterfresser die einzige Moeglichkeit, ihre Erbinformationen ueber ihre Lebzeiten hinaus zu erhalten, wie fuer alle bekannten Organismen. Keine guten Nachrichten also fuer den klein geratenen Blaetterfresser. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Gene es in eine naechste Generation schaffen, sind unterdurchschnittlich. Das ist zwar nicht so erfreulich fuer den Betroffenen, aber vorteilhaft fuer die ganze Spezies. Denn je mehr Individuen mit kleineren Ueberlebenschance, desto staerker ist auch die Existenz der Spezies bedroht. Nachteilhafte Gene sind also nicht durchsetzungsfaehig.
Als Gegenbeispiel koennte das Kind zweier Blaetterfresser aber auch Opfer einer Mutation werden, die ihn aussergewoehnlich hochwachsen laesst.
Das waere von enormen Vorteil, denn dann staenden ihm nicht nur die untersten Gruenblaetter als Nahrung zur Verfuegung, sondern auch welche, die hoeher laegen. Daraus folgt eine ueberdurchschnittliche Ernaehrung woraus eine ueberdurchschnittliche Gesundheit folgt, woraus ueberdurchschnittliche Chancen zur Fortpflanzung folgen und damit auch eine ueberdurchschnittliche Wahrschienlichkeit, dass sich sein "Wachstumsgen" durchsetzt.
Vorteilhafte Gene setzen sich also durch.
Das Modell der Blaetterfresser habe ich mir zwar ausgedacht, aber das Prinzip ist auch in der Realitaet immer das selbe. Da es nicht immer um Blaetter und Koerpergroesse geht, sondern um alle Arten von Eigenschaften und Umweltbedingungen, kann allgemein gesagt werden, dass eine besserer Anpassungsfaehigkeit an die Umwelt sich langfristig durchsetzt.
Es handelt sich dabei um die sogenannte natuerliche Selektion.
Darwin bezog sich in seinem Buch "The Origin of Life" auf Lebewesen.
Aber ist das wirklich noetig?
Wenn man genau hinschaut, findet man natuerliche Selektion ueberall.
Am Strand findet sich der feinste Sand am weitesten vom Wasser entfernt, waerend sich in auf der Hoehe der Brandung oft mehr Steine liegen, so als wenn sie sortiert waeren. Man kann leicht erklaeren, wie es dazu kommen kann, wenn man die Wasserkraft, die Masse der Steine und das Gefaelle des Strandes betrachtet.
An dieser Stelle sollen uns die Details nicht interessieren. Es reicht aus, zu wissen, dass natuerliche Kraefte hier zu einer Selektion gefuehrt haben.
Natuerliche Selektion kann tritt also auch bei leblosen Objekten auf.
Ein anderes Beispiel waeren Moralvorstellungen, Religionen und Ideologien.
Wie Organismen koennen sie sich ausbreiten oder in Vergessenheit geraten.
Je nach dem, ob viele Menschen sie uebernehmen, ob sie anpassbar sind und wie sehr sie mit anderen gesellschftlichen Entwicklungen harmonieren. Abermals wird voellig natuerlich selektiert.
Natuerliche Selektion ist also auch nicht an DNA gebunden oder an einer bestimmten Art der Fortpfanzung.
Bei genauerer Betrachtung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es keine Existenz ohne natuerliche Selektion geben kann.
Ein Objekt, das sich in einer Umwelt befindet, existiert immer mit einem gewissen Grad an Harmonie mit ihr. Damit meine ich, die Umwelt stoert in einem bestimmten Grad den Zustand des Objekts. Je staerker der Stoerfaktor, desto mehr steht das Objekt im Konflikt mit seiner Umwelt. Die Stoerung fuehrt zur Veraenderung des Objekts und der Umwelt hin zu einem harmonischerem Zustand. Eigenschaften von Objekt und Umwelt werden so automatisch selektiert, so dass sie einander weniger entgegen wirken.
Anschaulich kann man sich diesen Vorgang am Beispiel eines Baches verdeutlichen. Das Wasser fuegt sich den unterschiedlichen Widerstaenden des Bodens und der Vegetation, waehrend es im Gegenzug den Boden aushoehlt und Steine glatt schleift.
Zusammengefasst koennte man Evolution durch natuerliche Selektion als universelles Prinzip aufzufassen. Es liegt daher nahe, zu ueberlegen, ob es sich bei ihr um ein Naturgesetz handele.
Naturgesetze (www.wissen.de)
Laut dem Internet-Lexikon www.wissen.de werden Naturgesetze als Versuche des Menschen beschrieben, "die Eigengesetzlichkeit der Natur in Funktionsbeziehungen zu fassen".
Also zum Beispiel bei dem bekannten Zusammenhang zwischen Masse und Energie mit der Formel:
E=m*c^2
Und in Worten:
Masse, umgewandelt in Energie, ist das Produkt dieser Masse mit dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit.
Das Folgende ist mehr Spekulation als auf fundiertem Wissen aufgebaute Schlussfolgerungen:
Die ueblichen Naturgesetze beschreiben aus meiner Sicht nur Relationen von physikalischen Groessen, wie Energien, Kraeften oder Feldern. Dazu kommen eine ganze Reihe von Konstanten, die als von der Natur vorgegeben betrachtet werden und fuer das ganze Universum gueltig seien.
Naturkonstanten (www.szallies.de)
Die natuerliche Selektion sehe ich aber als einen Vorgang, der in keiner festen Relation zu irgendwelchen Naturgesetzen steht.
Denn was man in einem betrachtenden Fall als Objekt sieht und was als Umgebung, ist eine Frage der Interpretation. Letztlich kann alles beide Rollen einnehmen.
Allerdings habe ich auch noch keine gute Idee, wo man natuerliche Selektion einordnen sollte, wenn man sie schon nicht in eine klassische Funktion stecken kann.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Meiner Meinung nach gibt es zwei sich widersprechende Tendenzen im uns bekannten Universum:
1. Das Selektionsprinzip, das zu steigender Ordnung durch Selektion führen kann
2. Die Gesetze der Thermodynamik, zumal den 2. Hauptsatz (vereinfacht): Die Entropie eines abgeschlossenen thermodynamischen Systems strebt einem Maximum zu und kann damit zu steigender Unordnung führen.
Welches der Prinzipien sich dauerhaft durchsetzt, möchte ich auch gern wissen, andererseits nicht erleben ...
Gruß Ecki
Kommentar veröffentlichen